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1635, Oktober (Dossier)
Informations conc. l'identification |
Title: | 1635, Oktober |
Level: | Dossier |
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Zone du contenu et de la structure |
Content: | Der Hauptmann Hans Ludwig von Reutner von Weil zeigt aus Porrentruy den Abzug der Franzosen unter Forbes und Hebron nach Montbéliard an (3.). Die Abrechnung, die vom Comte de la Suze selber vorgenommen worden sei, habe 3 Tage lang gedauert. In Porrentruy verbleiben die Obersten Vignancourt und Cadaniel mit 140 Mann. Der Vogt von Birseck meldet, dass 20 Deserteure von Forbes' Leuten, die bei Ettingen und Reinach gewesen waren, vor dem Aeschentor in Basel Vieh wegtrieben hätten und von den Baslern darauf verfolgt worden waren, die einige dieser Missetäter erschossen hätten. Der Bischof siedelt nach Delémont über (7.) und dankt Solothurn für den bewilligten Aufenthalt auch Bechburg. Der Weihbischof Johann Bernhard ab Angeloch zeigt aus St-Ursanne, J. J. Hendel aus St-Brais und der Vogt Schwarzach aus Saignelégier an, dass eine Kompagnie franz. Reiterei unter Rittmeister Braun (vor wenigen Wochen noch in kaiselrichen Diensten), 50 Mann stark, in St-Ursanne Quartier genommen habe (7.). Der Bischof reklamiert deswegen durch den Sekretär Wohlgemut beim franz. Ambassador in Solothurn und klagt die Sache dem Kanton Solothurn. Antwort des Amb. Moliand. Die Untertanen der Propstei St-Ursanne (les manants du clos du Doubs), die einen Handstreich auf die Franzosen in St-Ursanne planen, fordern ihre Genossen in Glovelier und Boécourt auf, mit ihnen gemeinsame Sache zu machen, um der Bedrücker los zu werden. Sie verlangen Mannschaft und Besetzung der Pässe sur la Croix und sur Outremont (11.). Das Schreiben fehlt dem Befehlshaber der bisch. Wache auf dem Ripetsch (Les Rangiers), Ruedin Juillerat, in die Hände, der es dem Landvogt von Delémont zustellt. |
| Der Landvogt von Schwarzach und der Meier von St-Ursanne, Desglands, erhalten vom Bischof Anweisung, die Bauern von ihrem unüberlegten Vorhaben abzuhalten. Ursanne Jolidon, der „gros voëble“ von St-Ursanne, begibt sich deshalb zu den Bauern à la Fin du Thé, erreicht aber nichts. Als Anführer nennt er: Louis Boichat und Chaverdat. (beide waren Soldaten unter dem Kaiserl. Feldzeugmeister von Reinach in Breisach, wohin sie nach dem Überfall zogen. Ob Soldaten vor oder erst nach dem Überfall? S. No 259a weiter hinten). Am 14. Oktober, einem Sonntag morgens zwischen 2 und 3 Uhr überfallen die Bauern die nichts ahnenden Soldaten in St-Ursanne. Von den 50 Mann der Besatzung, Deutsche und Schotten kommen 23 ums Leben, 29 Personen (Soldaten, Frauen und Kinder) wurden von den Bauern ins Rathaus eingesperrt und die übrigen retten sich durch die Flucht; die Bauern ziehen sich darauf nach St-Brais zurück. Bericht über den Aufstand vom Weihbischof, der einigen Personen das Leben retten konnte, an den Bischof und an den Stiftkustos, Wolfgang Michel von Gall, in Delémont. Korrespondenz des Weihbischofs mit dem franz. Leutnant Soulat in Porrentruy und de la Suze. Der Bischof drückt dem Comte de la Suze ebenfalls sein Bedauern aus über den Vorfall und schickt dem Landhofmeister Reutner und dem Sekretär Wohlgemut wieder nach Solothurn zum Ambassador und wegen Vermittlung der kath. Orte. Die in St-Ursanne von den Bauern gefangenen Personen werden nach Basel verschafft. De la Suze und der Rittmeister Johann Braun, der zur Zeit des Überfalles nach Basel verreist war, um Gefangene von Forbes Truppen abzuholen, reklamieren die sofortige Restitution der von den Bauern zurückgehaltenen Pferde und Effekten. Schwarzenbach und Desglands erhalten den Auftrag, hierüber Nachforschungen anzustellen. Aus Furcht von den Bauern schlagen sie dafür den Bürgermeister von St-Ursanne, Ursanne Choullat vor, der nicht viel ausrichten kann. Der Bischof und die Kath. Orte schicken wegen dieser Angelegenheit ein Schreiben an den König von Frankreich durch den am franz. Hof weilenden Solothurner Hauptmann Ludwig von Roll. Kreditiv des Obersten Cadaniel aus Basel, wo er krank liegt, für Dr. Villanif, den er nach Porrentruy schickt, um das Geld zu holen, das man ihm versprochen hatte, als er wegen Abführung der Soldaten des Obersten Forbes nach Paris gereist war. Die allein noch in Porrentruy anwesenden Ratsherren - Hans Monteni, Hans Brifat und Germain Tardy - ersuchen den Bischof, Cadaniel im Namen der Landstände zu befriedigen. Passzettel von Bern für die Durchfuhr von Frucht, die der oft genannte Faistlin für die Kaiserl. Garnison von Breisach in Burgund kaufen sollte. |
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URL: | https://archives-aaeb.jura.ch/detail.aspx?ID=441164 |
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